Thursday, September 28, 2006

Moin Moin!

Mit einem nordisch-frischen Gruss sende ich Euch alles Gute von der Perle des indischen Ozeans nach Deutschland rueber. Unsere Temperaturen lassen mich momentan wahrlich von einer nordischen Brise traeumen, denn es ist mal wieder unertraeglich heiss. Na ja, Zaehne zusammen beissen und durch. Ich habe Euch dieses Mal wieder einige interessante Neuigkeiten zu liefern. Unsere Woche war abwechslungsreich und voller neuer Eindruecke, denn “Sightseeing” stand auf dem Programm- wir sahen uns zwei Einrichtungen der Schwestern an, das heisst wir befinden uns noch in einer, ich schreibe von deren Computer aus.
Am Montag machten wir uns auf den Weg nach Munakera, nahe Negombo, um uns eine Art Rehabilitationszentrum der Good Shepherd Sisters anzusehen, was aehnlich arbeitet wie unsere Einrichtung. Um das Konvent zu erreichen war dann zum ersten Mal Bus fahren angesagt. Am Vorabend toente ich auf die Frage, ob wir die Fahrt alleine hinbekommen wuerden, noch gross herum:” Natuerlich fahren wir alleine mit dem Bus, wir muessen ja irgendwann ohne unseren netten Babysitter zurecht kommen”, doch letztendlich bekamen Bianca und ich dann doch kalte Fuesse und so machten wir uns mit der Telefondame unserer Anleiterin, einer auf die siebzig zugehenden alten Lady, auf den Weg zum Konvent.

Part 1: Abenteuer Busfahren und Munakera
Wer in Sri Lanka Bus fahren moechte, sollte sich mit einigen Eigenheiten vertraut machen, die einen Trip auf eigene Faust ohne srilankische ortskundige Begleitperson deutlich erschweren koennen. An der ersten Bushaltestelle wurde uns dann schnell deutlich, dass wir ohne Babysitter wahrscheinlich in unserem Angstschweiss ertrunken waeren (o.k., ganz so schlimm vielleicht nicht, aber schon nah dran).
1.Keine Beschriftung am Bus, die fuer uns lesbar gewesen waere. Dass heisst ohne top Singhalesischkenntnisse ist man aufgeschmissen. Ohne die Info von der alten Dame waeren wir wahrscheinlich in den Bus nach sonstwohin gestiegen.
2.Die Busfahrer rufen die Namen des Zielortes an jeder Haltestelle aus. Schoen, das half uns jedoch auch nicht weiter, denn in unseren Ohren klang das Ganze eher wie die wahllose Aneinanderreihung von Lauten. Ich meine wuerdet ihr Euch nicht etwas ueberfordert vorkommen, wenn ihr in den Bus nach Colombo einsteigen muesst und der Busfahrer schreit nur :” Cobfklhl, Cojblk, Conbffl” und das im Rennstreckentempo etwa 100 mal pro Minute!
3.Es ist schon von Vorteil, wenn man eine bekannte Person neben sich stehen hat, die einen im Falle einer unangekuendigten Vollbremsung, was so ungefaehr jede Minute vorkommt, sicher in seinen Armen auffaengt.
4.Wenn man dann sitzt, ist die Welt in Ordnung, man muss dann nur jemand schlauen um sich haben, der weiss wo man auszusteigen hat, denn die Bushaltestellen haben schoene grosse Bildchen mit Bussen darauf, jedoch keine Beschriftungen.
5.Am Besten ist es eine top Kondition mitzubringen. Denn wenn der Bus haelt und du nicht binnen einer Sekunde aus dem Ausgang gehuepft bist, faehrt der gute Busfahrer einfach mal weiter! So kann einem sogar im alltaeglichen Leben noch das ein oder andere Abenteuer begegnen.
Nachdem wir dann mit einem ueberteuerten 3Wheeler am Konvent angekommen waren, bot sich uns ein wirklich idyllischer Anblick. Das Konvent war frisch renoviert und direkt an einem See gelegen, von dem eine frische Brise herueberwehte, ueberall Blumen und eine beruhigende Stille.
Das Treffen mit den Schwestern vor Ort war leider nicht sehr effektiv. Die leitende Sister klaerte uns zu Anfang ueber die schlechte Situation in der Einrichtung auf. Sie seien unterbesetzt und sie sei Tag und Nacht auf den Beinen, weil die Arbeit sonst kaum zu schaffen waere. Wir hatten in der Einrichtung zuvor durch unsere Schwester anfragen lassen, ob es moeglich waere ein paar Wochen dort taetig zu werden, um andere Projekte wirklich hautnah mitzuerleben – wir wurden darueber aufgeklaert, dass eine Mitarbeit auf Grund der schlechten Arbeitssituation im Moment auf keinen Fall moeglich sei. Pech gehabt, aber wir haben ja noch viele Hospitationen in den Good Shepherd Institutionen vor uns und wie heisst es doch so schoen, die Hoffnung stirbt zuletzt.

Part 2: Die Free Trade Zone
Gegen Ende der Woche war ein zweitaegiger Aufenthalt in einem Beratungszentrum mit angegliedertem Hostel der Sisters in Amandoluwa nahe der Free Trade Zone in Katunayake angesagt. Dies ist ein riesiges Fabrikviertel nahe Negombo, wo ueber 80.000 Arbeiter, davon 75 Prozent Frauen, aus ganz Sri Lanka unter teils sehr harten Bedingungen in etwa 80 verschiedenen meist auslaendischen Firmen arbeiten. Aus diesem Areal geht eines der hoechsten wirtschaftlichen Einkommen von Sri Lanka hervor. Die Arbeitsbereiche der Firmen beziehen sich z.B. auf Kleidung, Blumen, Computerteile, jegliche Arten von Accessoires, Tabak, Diamanten, Fischernetze, Segel, Lederprodukte, Handschuhe und vieles mehr. Die Arbeiter sind dort als normale Fabrikarbeiter, Qualitaetspruefer, eine Art Abteilungsleiter, und zur Ueberpruefung der Bilanzen an Computern angestellt. Je nach Position erhalten sie dort eine Bezahlung von 4400 bis zu 5000 Rupies im Monat. Oft werden sie gezwungen unbezahlte Ueberstunden zu leisten, um eine hoehere Produktion zu erzielen, wenn sie krank sind, sich verspaeten, sich weigern Ueberstunden zu leisten oder das Produktionsziel nicht erreicht wird, wird ihnen oft der Lohn gekuerzt.
Die Schwestern bieten etwa 75 solcher “Working Girls” im Alter von 18 bis 30 Jahren eine Unterkunft in ihrem Hostel, betreuen sie bei Bedarf auch therapeutisch und geben ihnen professionelle Beratungen. Die Maedchen kommen oft aus eigener Motivation zu den Schwestern, auch werden sie manchmal von den Firmen an die Schwestern verwiesen, wenn diese Problemlagen bei ihnen vermuten. Neben Diskussionsrunden zu verschiedenen Themen wie Abtreibung, Drogen, Lebens- und zukunftsplanung, organisieren sie Trainingsprogramme, um den Maedchen arbeiterische Faehigkeiten an die Hand zu geben, die ihnen einen eventuellen Berufswechsel ermoeglichen, wie z.B. Kochkurse, Computer- und Englischkurse oder die Bearbeitung von Edelsteinen fuer die Schmuckindustrie. Die Schwestern arbeiten oft mit einigen NGO’s zusammen, die professionelle Fachkraefte fuer die Projektleitung zu ihnen schicken bzw. Sie leiten einige Traings auch selbst.
Wenn die Maedchen nach einem 8 bis 11 Stundentag am Abend zum Hostel kommen, koennen sie an den verschiedenen Workshops freiwillig teilnehmen. Wir haben mit ihnen zwei Abende verbracht und einen Einblick in das bunte Treiben in dem Beratungszentrum gewinnen duerfen. Eines haben wir sehr bewundert: Dass die Maedchen, nach einem so monotonen und harten Arbeitstag noch die Kraft aufbringen ihre Ressourcen mit oft hoher Motivation am Abend bis 22.00 Uhr schulen zu wollen. Diese Energie, innere Disziplin und Kraft wuerde ich nicht aufbringen koennen. Es hat mich zugleich sehr betroffen gemacht, da mir dies gezeigt hat in welch harten Lebenssituationen diese jungen Frauen stehen und wie hart sie oft dafuer arbeiten, um einen Hauch von einer besseren Zukunft sehen zu koennen.
Diese Maedchen kommen oft von weiten Landesteilen in diese Free Trade Zones, von denen es auf Sri Lanka mehrere gibt, um dort zu arbeiten. Von ihrem Lohn bleibt ihnen oft nur wenig, da sie die meist verarmten Familien durchbringen muessen. Fuer die Arbeitsfahrten und die Unterbringung geht ein weiterer Teil des Lohnes verloren. Das Haupteinkommen der Dorfbewohner liegt in der Vermietung von Arbeitsunterkuenften fuer die Arbeiterinnen und Arbeiter. Fuer die Maedchen ist die Gegend um die Free Trade Zone zunaechst voellig neues Terrain, in dem sie Freiheit vermuten. Aus einfach doerflichen Verhaeltnissen stammend und mit der neuen eigenverantwortlichen Situation ueberfordert, werden sie oft Opfer von Gewalt, sexuellem Missbrauch, ungwollter Schwangerschaft, illegalen Abtreibungen und Drogenmissbrauch. Oft kommen verheiratete Maenner in dieses Areal und heucheln ihnen die grosse Liebe vor. Wenn die Maedchen sich dann auf sie einlassen nehmen sie ihnen ihr Geld und ihre Wertsachen und lassen sie sitzen. Mit diesen Problemen sind die Schwestern in ihrer Beratungstaetigkeit oft konfrontiert, die auch die Bewohner des Dorfes in Anspruch nehmen. Es war eine interessante Erfahrung in diese Gegend zu kommen. Mit den Maedchen zu sprechen, ihre oft mueden, manchmal gebrochenen aber oft auch starken Haltungen zu sehen sowie dieses gesamte Arbeitsareal zu besichtigen.

Part 3: Und wenn die Hoffnung wirklich fast stirbt…
Bianca und ich kommen gerade von dem wohl krassesten Trip hier auf Sri Lanka zurueck, wir sind immer noch total fertig. Diese Free Trade Zone hat eine sehr charakteristische Atmosphaere. Diese wollten wir uns, durch die Schwestern organisiert, in Begleitung zweier Ortskundiger Maedchen aus dem Hostel ansehen. Zur Feierabendzeit machten wir uns also auf den Weg zu einem der Gates, durch die taeglich Menschenmassen zur Arbeit stroemen und abends zurueck kommen. Wir wollten diese Eindruecke einfangen, um Euch in Deutschland life davon berichten zu koennen – auch mit Fotomaterial. Und genau das war absolut keine gute Idee.
Wir wollten an einem Gate ein paar Fotos knipsen, als uns ein Officer ermahnte dies zu unterlassen, was wir auch taten. Auf dem Weg zur nahegelegen Busstation fuhr uns eine Art Aufseherin schroff an. Sie war uns gefolgt und wir sollten mitkommen. Alle Augen waren auf uns gerichtet, junge und alte Menschen, Maedchen, Jungen und 3Wheelerfahrer, alle starrten uns an, wie wir verloren in dieser Menschenmasse umherirrten, die blanke Angst in den Augen stehend. Was hatten wir getan?
Binnen zwei Minuten fuhr ploetzlich ein Fahrzeug vor und ein Polizist stieg aus. Er fragte uns nach unserer Erlaubnis fuer das Fotografieren. Wir hatten natuerlich keine und wir versuchten ihm unseren Hintergrund zu erklaeren und das wir von der “Permission” nichts wussten, doch er fuhr die Maedchen verbal sehr hart an und hoerte uns nicht zu. Mit einem Puls von 180 riefen wir unsere Schwester voellig verzweifelt vom Handy aus an, auf dem sich nur noch etwa 100 Rupies befanden. Wir reichten das Handy an den Officer weiter, als das Gespraech ploetzlich beendet schien. Dann oeffneten die Officer die Tueren ihres Jeeps- “ You come with us to the Policestation. This is Sri Lanka, not Germany, you are hurting the Srilankan rights. Maybe you take Fotos for ….”, den Rest haben wir nicht mehr verstehen koennen. Wir waren voellig geschockt, weigerten uns mitzukommen und starteten einen letzten Telefonversuch mit den Schwestern. Wir bekamen sie an den Apparat und unsere Srilankische Begleiterin bat sie schnell zu kommen. So harrten wir vor dem Gate aus waehrend das Auto ploetzlich wegfuhr- doch wir mussten am Gate warten! Kurz darauf kam der Jeep mit einem wohl hohen Polizeiofficer angebraust. Er schnappte sich meine Kamera, worauf ich sagte, dass sie mein Eigentum sei und sie mir zurueck nahm. Sie wollten uns wieder dazu bewegen mit zur Polizeistation zu kommen und fuhren uns hart an, doch wir beharrten darauf auf die Schwestern zu warten. Sie beschuldigten uns in unfreundlichem Ton mit ihnen zu “fighten” und schickten letztlich die jungen Maedchen in Richtung Polizeistation. Eine von ihnen blieb ganz cool: “ Don’t fight. You stay here and wait for the sisters”. Es war echt Gottes Fuegung, denn genau in diesem Moment kamen die Schwestern von der anderen Strassenseite zu uns herueber und konnten einen Abtransport der Maedchen zur Polizeistation verhindern.
Als wenn jemand einen Knopf im Hirn dieser aggressiven Affen umgelegt haette waren sie zu den Schwestern penibelst hoeflich und baten sie ihnen zur Polizeistation zu folgen, zwecks Personalienaufnahme eines Maedchens, was in einer Fabrik arbeitete sowie einer Schwester. Wir hielten ab jetzt den Mund und liessen die Schwestern sprechen. Sie erklaerten unsere Posituion, dass wir Volunteers in ihrer Einrichtung seien und unwissend bezueglich der Erlaubnis. Wir kamen mit einem blauen Auge davon und mussten die Fotos loeschen. Die Polizisten sagten, dass wir im Falle einer Weitergabe unseres Sachverhalts an die Regierung mit einer Ausweisung zu rechnen haetten. Doch sie hatten unsere Daten nicht notiert und die Schwestern stellten ihre diplomatischen Faehigkeiten gekonnt unter Beweis, indem sie die Maenner mit guter Miene zum boesen Spiel beschwichtigten.
Uns sitzt der Schrecken noch in den Gliedern und wir schaemen uns dafuer, dass wir diese Maedchen, zwar unwissend, jedoch letztendlich in Schwierigkeiten haetten bringen koennen. Ein eventuelles Nachspiel des Ganzen koennte eine Polizeikontrolle des Hostels der Schwestern sein, was diese jedoch fuer unwahrscheinlich halten. Zum Glueck waren die Maedchen, die uns begleiteten singhalesischer Herkunft. Urspruenglich haben die Schwestern angedacht auch ein tamilisches Maedchen mit uns zu schicken. Waere eine Tamilin bei uns gewesen haetten sie uns wegen Verdachts der Unterstuetzung der LTTE unter Arrest gestellt (das muss man sich mal reinziehen!) – gerade fuer das tamilische Maedchen haette es ein boeses Nachspiel gegeben, eine laengere Gefaengnisstrafe vielleicht und wir waeren des Landes verwiesen worden!
“ Why do you feel ashamed? It is a worth experience, even for us- that way you should take it. Now we know how to handle these things really, don’t worry”, sagten die Schwestern immer wieder zu uns, wenn wir unseren Aerger ueber unsere eigene Unbedachtheit zum Ausdruck brachten. Wir waren besonders bestuerzt darueber, diese jungen Frauen in Schwierigkeiten gebracht zu haben, obwohl es in den Augen der Schwestern keine waren. Wir fuehlten uns eben toericht und dumm. Gerade das Gefuehl, dass im Falle einer Begleitung durch ein tamilisches Maedchen gerade fuer sie viel mehr haette passieren koennen, schnuert mir die Kehle zu.
An diesem Abend habe ich jedoch eines wieder deutlich gemerkt und dafuer “ Danke” gesagt: Wir sind nicht allein und er- da oben, er ist wahrhaftig da und lenkt unsere Wege…
In diesem Sinne verabschiede ich mich erstmal. Das Wochenende in Colombo wird voraussichtlich ohnehin mal wieder nicht sehr spannend werden. Aber ich habe jetzt erstmal genug Spannung erlebt und zwar mindestens fuer die naechsten vier Wochen!

Love and Peace
Nina

@ Sandy: Cool, dass Du mich besucht hast, habe mich riesig gefreut und habe Dich uebrigens auch sehr lieb! Hoffe ich finde bald mal Zeit Euch persoenlich zu schreiben. Bis dahin seid beide herzlich umarmt.

@ Papa and Family: Schoen etwas von Dir im Netz zu lesen, wenn es hart auf hart kommt setzt Du Dich ja doch mit dem Internet auseinander. Echt ein tolles Gefuehl zu merken wie sehr Du Dich in den Kontakt haengst und Dich um mich bemuehst. Ich liebe Dich sehr. Gruesse die anderen lieb von mir. Macht Euch auch bitte keine Sorgen, es ist jetzt alles in Ordnung und es war, auch wenn es hart war, eine Erfahrung wert.

Tuesday, September 26, 2006

Kartenproduktion - Info und Bitte um Hilfe







Hallo - ich melde mich und stelle Fotos von den Mädchen ein, die hier in der Kartenproduktion aktiv sind. Die Mädchen stellen sehr hochwertige und sehr sauber verarbeitete Doppelkarten her, die ein gesticktes Bild zeigen, dass absolut dem europäischen Standard entspricht. Die Karten tragen Weihnachts-, Oster-, Blumen-, Tiermotive usw.. Sie sind postkartengroß und können so aufgeklappt werden, dass innen der Text geschrieben werden kann. Vergleichbare Karten kosten in Kreativ- oder Schreibwarenläden in Deutschland 3,-- bis 4,-- Euro. Wir können die Karten für einen Euro verkaufen und helfen somit bei der Direktvermarktung. Schwester Rosary, die auch auf einem Bild zu sehen ist, hat die Karten zu meiner Familie nach Deutschland geschickt. Wer also für sich selbst Karten kaufen möchte oder auch bei Basaren, im privaten Freundeskreis usw. Karten verkaufen kann, der kann sich bei meiner Family melden.
(Telefon 02586/970034). Muster können direkt oder als Foto zugesandt werden. Wenn jemand für uns Karten verkauft, kann er für den erwirtschafteten Betrag eine Spendenquittung erhalten.
Es wäre toll, wenn jemand uns helfen würde, denn es ist für die Mädchen und die Schwestern sehr wichtig durch die eigene Arbeit Einnahmen zu erzielen.
Meine Mutter hat in unserem Ort ein Geschenkartikelgeschäft angesprochen. Frau Brinkkemper, die Besitzerin, wird auch die Karten für uns verkaufen. Wer vielleicht noch solche Geschäftsleute kennt, der könnte sich ja auch bei uns melden.
Herzlichen Dank im Voraus.
Fotos von den Mädchen in ihrer Freizeit stelle ich auch noch ein. Auf einem Bild bin ich zusammen mit den Mädchen.
Nina

Fotos - die Projekte des Ordens

Die Fotos zeigen Mädchen in der Good Shepherd School bei einer Diskussionsrunde und beim Kandydanceunterricht, die Schule ist staatlich, wird jedoch von einer Schwester geleitet.
Weiter kleine Kinder im Montessorikindergarten,
Maedchen unseres Rehabilitationszentrums bei der Gartenarbeit,
dann kann man noch Madchen beim Kochen zu sehen..







Viele Grüße Nina

Saturday, September 23, 2006

Hallihallo!

Ich wünsche Euch allen ein entspanntes und wunderschönes Wochenende. Ich sitze mal wieder in meinem kleinen netten Zimmer in Colombo City und erledige meinen Internetkram. Letztes Wochenende habe ich Euch ja berichtet, dass der erste Strandbesuch ansteht- genau das haben wir dann auch gemacht. Ich muss jedoch sagen, dass mich das Strandleben in Colombo nicht so sehr begeistert. Unser Strand war relativ verschmutzt und Hotels reihen sich dort aneinander. Aber es war einfach mal schön das Wasser zu riechen und die Meeresatmosphäre zu genießen, eben die Seele baumeln zu lassen. Wir hatten uns aber leider nicht die günstigste Zeit für unseren Strandgang ausgesucht – nur einheimische männliche Besucher waren in Badeshorts im Wasser und die Frauen, wie hier üblich bei heißem Wetter, unter Regenschirmen am Strand flanierend und das in voller Montur, manchmal sogar in schwarzer Kleidung. Dementsprechend kam ich mir in meinem Schwimmsuite etwas komisch vor, so ohne weibliche Verstärkung. Unter Touristen wäre ich da weniger aufgefallen, aber die schienen wohl gerade alle Siesta zu halten und so lag die komplette Aufmerksamkeit auf dem, was ich tat. Ich hatte zum Glück Eshani dabei, die Tochter unserer Freunde, die mir dann am Wasserrand das Handtuch abnahm mit dem ich mich möglichst unauffällig zum Wasser schlich, um möglichst fix in die Brandung zu jumpen. Das war also mein erstes Stranderlebnis.
Das zweite folgte dann in Wattala selbst. Letzte Woche machten wir uns mit unserer Anleiterin, Schwester Neluka, auf den Weg zum Strand. Der war eigentlich ganz nett. Ich setzte mich dort in den Sand, um die Eindrücke auf mich wirken zu lassen, bis… eine riesige Welle mich erfasste und meine Hose komplett durchnässte und mit viel Sand füllte. So musste ich dann in nasser Montur herumwatscheln, wie ein kleines Mädchen, dass es nicht mehr rechtzeitig zur Toilette geschafft hat. Es ging nämlich anschließend noch zu einer Einrichtung für Kinder mit geistiger Behinderung, die zwar nicht von den Schwestern geleitet wird, aber die die Schwestern wohl ganz gut kennen. Von der Einrichtung hatte ich einen recht positiven Eindruck. Es war sauber und man hatte augenscheinlich versucht die Räumlichkeiten möglichst kindgerecht zu gestalten. Ich war doch sehr verblüfft über das zahlreiche therapeutische Arbeitsmaterial, um die Kinder motorisch und geistig zu fördern. Viele der Kinder hatten komplett verdrehte Gliedmaßen, waren sehr mager und wurden zu Hauff von Fliegen belagert. Das hat mich schon sehr mitgenommen. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter waren ehr bemüht, doch es waren einfach zu wenig helfende Hände da, um allen Kindern gerecht werden zu können, die zum Teil auch herumsaßen oder auf den Böden lagen. Wir trafen in der Einrichtung auch eine Hand voll Studentinnen aus Belgien, die dort auch ein Auslandspraktikum absolvieren. Wir haben unsere Adressen ausgetauscht, um vielleicht etwas zusammen zu unternehmen- mal sehen ob es klappt, schön wäre es ja mal mit Gleichaltrigen abends schön zusammen zu sitzen, sich auszutuschen oder einfach freizeitmäßig mal etwas zu starten.
In zwei Wochen steht dann (hoffentlich) ein wirklich spektakuläres Wochenende an! Dann macht sich die gesamte Colombocrew, inklusive mir, an einem langen Wochenende auf den Weg in den Süden, wo die Familie ein Strandhaus nahe Hikkaduwa besitzt, einer der schönsten Areale die der Süden zu bieten hat- habe ich mir jedenfalls von diversen Seiten bestätigen lassenJ. Ihr könnt euch ja gar nicht vorstellen wie ich mich darauf freue. Die kleinen urigen Läden und Buden zu sehen, abends schön am Strand spazieren zu gehen und natürlich ein genüssliches Dinner zu mir zu nehmen…
Arbeitstechnisch habe ich nicht sehr viel Neues erlebt. Der Arbeitsalltag schleicht sich so langsam ein und die Aufgaben, die zu erledigen sind werden zu normalen täglichen Tätigkeiten. Wir haben versucht uns um ein weiteres Projekt der Schwestern zu bemühen, um für einen Mont mal einen andren Blick in deren soziale Tätigkeiten zu bekommen, eine Art Streetworkprojekt in Kothahena, einem Teil von Colombo wo es einen Slum gibt. Doch leider ist die leitende Schwester gerade neu dort und fühlt sich anscheinend nicht in der Lage uns dort einen Monat zu beschäftigen- echt schade. Aber wir werden das Projekt auf jeden Fall im Rahmen einer Tagestour besuchen und vielleicht können wir dann vor Ort doch noch etwas erreichen. In den nächsten Wochen haben wir geplant mehrere Projekte zu besuchen, um einen Einblick in verschiedene Arbeitsbereiche zu erhalten: Nächsten Montag steht der Besuch einer Institution der Schwestern in einem Industrieviertel nahe Negombo an, der Free Trade Zone. Dort arbeiten die Sisters mit den Arbeiterinnen zusammen, die dort teilweise unter harten Bedingungen in Fabriken tätig sind und oft auch sehr erbärmlich untergebracht sind. Es ist ihnen dort zum Beispiel auch nicht gestattet Gewerkschaften zu gründen, um ihre Rechte durchzusetzen. Mal sehen wie der Besuch wird. Vielleicht ergibt sich da ja noch etwas zum Arbeiten, drückt uns mal die Daumen. Es soll auch mal nach Nuwara Eliya gehen, ins Hochland, wo die Schwestern mit den Teepflückerinnen arbeiten. Das wird dann allerdings eine Kombination aus Freizeit und Arbeit, denn die Gegend dort soll ja traumhaft schön sein und so hoffen wir dort eine Woche verbringen zu können, um uns besonders die Landschaft ausreichend anschauen zu können.
Gestern fand im Konvent eine Verlobung statt. Zu diesem Anlass haben wir uns herausgeputzt und dann ein paar Fotos mit der zukünftigen Braut geschossen. Die Hochzeit findet irgendwann im Oktober statt und ich denke wir werden dann auch dabei sein. Das wird bestimmt wieder ein herrliches Erlebnis, die Feste der Srilanker sind ja immer sehr prunkvoll.
Heute Abend geht es zum Dinner voraussichtlich ins älteste Hotel von Sri Lanka, zum Galle Face Hotel, wo man traumhafte Sonnenuntergänge genießen kann. (@ Papa: Vielen Dank für den Tipp, ich werde es mir so richtig gut gehen lassen…)

So meine Lieben, mir fällt jetzt wirklich nichts mehr ein. Aber ich habe Euch ja auch einen wirklich langen Aufsatz geliefert.
Wir sprechen uns dann nächste Woche wieder und ich kann Euch live und direkt von meinem Dinner und hoffentlich einigen Besuchen von sozialen Institutionen der Schwestern Bericht erstatten.

Ich drücke Euch herzlich.
Love
Nina

Saturday, September 16, 2006

Hi Guys,

Und wieder ist es Zeit fuer einen Eintrag in das Tagebuch- es ist Wochenende! In dieser Woche habe ich arbeitstechnisch eigentlich nicht viel Neues erlebt. In den Morgenstunden haben wir Einblicke in den Montessorikindergarten in Wattala erhalten. Wie ich in einem Posting schon erwaehnt habe, ist Disziplin schon in Kindertagen sehr gefragt. So hat sich unser Eindruck diesbezueglich sehr verstaerkt. “ Sit nicely”, “eat nicely”, “keep your legs nicely”, “pray nicely to Jesus”, “keep your bread nicely between your hands”, das waren die Lieblingssaetze meiner Lehrerin. Ich habe fuer mich persoenlich eigentlich nicht viel von der Montessoripaedagogik bemerkt. Die Kinder bekamen eine Vorschrift nach der anderen, wirklich frei arbeiten konnnten sie nicht. Das schaerfste ist jedoch, dass die Kinder in der Woche gerade mal eine halbe Stunde nach draussen duerfen, das muss man sich mal vorstellen! Als ich dann mit zwei Klassen gleichzeitig nach draussen ging, entlud sich die aufgestaute Energie der Kids auf einmal und so hatte ich mit 40 durchdrehenden kleinen Raudis eine Menge zu tun.
In den Abendstunden moechten wir versuchen in den verschiedenen Wohngemeinschaften eine Art kreativen Abend einzufuehren: Mit den Maedchen tanzen, singen, gestalterische Abendausklaenge einrichten usw. Wir haben das in der letzten Woche in einer WG ausprobiert und es hat wirklich gut geklappt. Ich hoffe also, dass wir die Idee weiterentwickeln und etablieren koennen, um den Maedchen einen Ausgleich zu ihren schwierigen Lebenslagen zu geben.
Um nochmal auf meinen letzten Eintrag zurueck zu kommen: Ich denke nicht, dass wir in unserem Land weniger schwerwiegende Probleme haben und es bei uns besser zu geht. Wir haben andere Schwierigkeiten und viele Dinge wissen wir in Deutschland geschickt zu verbergen. Wir gehoeren immerhin zu den westlichen Laendern, auf Grund deren Ueberflusses Menschen auf anderen Erdteilen erst mit solcherlei Problemen konfrontiert werden, die eben mit Armut zu tun haben. Im Moment schockieren mich diese Unterschiede eben einfach, mit denen ich durch die Arbeit mit den Meadchen konfrontiert werde. Emotional ist es gerade fuer mich sehr anstrengend und auch koerperlich bin ich etwas angeschlagen, mein Darm und mein Magen sind durch die Essensumstellung sehr in Mitleidenschaft gezogen. Ich denke das Ganze legt sich natuerlich wieder, aber diese Phase kommt eben zwangslaeufig, wenn man sich in ein solches Abentuer begibt.
Morgen gehen wir endlich zum Strand- um mal auf ein schoenes Thema zu sprechen zu kommen. Ich hoffe ich kann dann etwas ausspannen und mit mehr Energie in meine naechste Woche starten.
@ Anna: Sag mal, habt ihr waehrend Eures Praxissemesters eigentlich eigene Pojekte gestartet oder habt ih einfach die Arbeit eurer Institution uebernommen? Da halt auch Barrieren wie die Sprache bestehen, ist es fuer uns oft schwierig einen Weg zu finden, mit den Maedchen wirklich effektiv arbeiten zu koennen. Ich denke es geht ja um mehr als nur Eindruecke zu gewinnen… Was habt ihr also nochmal so gemacht und wie habt ihr Euch Euren Weg gebahnt?
So meine Lieben, ich werde dann mal aufhoeren. Wenn man nichts mehr zu sagen hat, sollte man es auch nicht unnoetig ausdehnen.

Bis zum naechsten Wochenende
Love and Peace
Nina

Saturday, September 09, 2006

I’m back again!!!

Ich gruesse Euch herzlichst- endlich bin ich wieder connected und kann etwas von mir hoeren lassen. Die aktuelle Zeit in Sri Lanka: 3.51 a.m.!!! Warum ich sozusagen mitten in der Nacht schreibe koennt ihr Euch wohl denken- Sweet Weekend und ich habe mein erstes Partyevent auf Sri Lanka mit viel Spass und Lachen hinter mich gebracht. Im Halbschlaf lasse ich fuer Euch nun meine zweite Woche auf dieser Insel revue passieren. Unsere Sisters sind wirklich in geradezu jeder Art von Sozialprojekten auf Sri Lanka involviert, die mit Problemlagen von Meadchen und Frauen zu tun haben. Allein auf dem Areal in Wattala fuehren die Damen acht Institutionen und Projekte! Die Einheimischen nennen den Standort deswegen auch “ the village”. Da unser Hauptprojekt, die Arbeit mit den Meadchen im Rehabilitationszentrum, in den Morgenstunden gezwungenermassen auf Eis liegt (Schule), hat uns unsere Anleiterin in der letzten Woche einen Einblick in die unterschiedlichen Arbeitsbereiche auf unserem Geleande in Wattala verschafft, es war echt super interessant.
Am Montag haben wir einen Montessorikindergarten besucht. Von der Vielfalt des Materials waren wir beeindruckt. Vier “Klassen” wurden in einem Raum in unterschiedlichen Ecken unterrichtet- was fuer ein Geraeuschpegel. Oh my god, ich koennte mich da niemals konzentrieren. Meine Partnerin Bianca und ich waren von dem doch sehr strikten Umgang mit den Kindern, was Disziplin angeht, ein wenig geschockt. Wir hatten das Gefuehl, dass die kleinen Kids eher funktionieren als mit Hilfe des peadagogischen Ansatzes durch eigenes Exprimentieren reifen sollten. Wir wurden erneut mit den Unterschieden unserer Kulturen konfrontiert. Am Dienstag waren wir in der Good Shepherd Girls School zu Gast. 1400 disziplinierte junge Meadchen auf einem Haufen. Auch hier machten wir eine fuer uns befremdliche Erfahrung mit dem Versteandnis von Disziplin. In jeder Klasse in der wir uns vorstellten sprangen alle 40 -50 Schuelerinnen wie kleine Zinnsoldaten auf und begruessten uns mit “god bless”. Es durchfuhr uns jedes Mal aufs Neue wie ein Blitz. Mit einer Klasse kamen wir dann richtig gut ins Gespraech. Die Maedchen verloren schnell den ueberstilisierten Respekt und stellen jede Menge interessierte Fragen ueber uns, unsere Kultur und unser Land. Zum Schluss standen wir an der Tafel und schrieben unsere Adressen auf – es waere ja wirklich toll, wenn das ein oder andere Meadel uns vielleicht wirklich mal nach Deutschland schreibt, wenn wir zurueck sind! Eine wunderschoene Erfahrung machten wir in der “ Dance Class” Fuenfzig Meadchen fuehrten uns einen traditionellen asiatischen Tanz vor, einfach toll wie anmutig und synchron sie tanzten, nach dem Rhythmus der Trommel, die die Lehrerin schlug.
Am Mittwoch war dann der Besuch einer Alteneinrichtung dran. Altenarbeit bezieht sich in Sri Lanka eher auf die Versorgung mit den notwendigsten Basics fuer das taegliche Leben: Essen, Kleidung, medizinische Versorgung. Die Damen zeigten uns die Resultate ihres liebsten Hobbies, das Naehen, Stricken und Sticken. Wow, die Ladies sind wirklich begabt. Am Donnerstag bekamen wir den bisher wohl heftigsten Eindruck von einer Problemlage die ein Meadchen auf Sri Lanka ereilen kann. Wir besuchten ungewollt schwangere Muetter in einer Art Geburtshaus. Die Familien kommen moeglichst heimlich dorthin, wenn deren Tochter unverheiratet schwanger geworden ist. In diesem Haus kommen die Kinder zur Welt, dann entscheiden die Muetter, ob sie das Kind zur Adoption frei geben oder behalten. Das familiaere System ist jedoch so ausgelegt, dass solche Probleme offiziell nicht existieren, sie werden nie thematisiert, alles wird verheimlicht aus Angst die Leute koennten reden. Das Resultat ist dann oft, dass solche Maedchen keinen Mann zum Heiraten finden, was eine Schande fuer die Familie ist. Also ist Vertuschen das A und O. Die “ Sauberste” Loesung ist dann die Tochter nach der Geburt einfach abzuholen und so zu tun als waere nichts gewesen, als heatte sie wegen einer schweren Krankheit im Krankenhaus gelegen und kehrt nun wohl genesen nach Hause zurueck! Ihr koennt Euch denken, dass diese jungen Frauen durch das System regelrecht dazu gezwungen werden das Kind zur Adoption frei zu geben.
Was oft passiert, wenn sie es doch behalten: Die Familien und ihr menschliches Umfeld "verstossen" sie in vielen Feallen, sie werden regelrecht geaechtet, als Frauen, die in den Augen ihrer Mitmenschen komplett gescheitert sind. Das Schlimme ist auch, dass die verantwortlichen Maenner keinerlei Probleme zu spueren bekommen, sie koennen weiter sorglos Kinder zeugen und Spass haben, die Frauen dagegen tragen die komplette Last. Auch wenn Deutschand sehr strikt ist und wir uns oft ueber das einengende System beschweren, in dieser Beziehung weiss ich die Emanzipationsmoeglickeiten der Frau und ihrer Entfaltung, gerade im Umgang mit solcherlei Problem wirklich zu schaetzen. Das gesamte Thema der Sexualiteat und die Aufklaerung wie wir sie gerade im sozialarbeiterischen Bereich in Schulen kennen fehlt hier komplett. Manche Maedchen sind so unwissend, dass sie sich noch im sechsten Monat ueber ihren ploetzlich so dicken Bauch wundern. Dann versuchen die Familienangehoerigen die Maedchen oft mit Medikamenten vollzupumpen um eine Kindestoetung zu bewirken. Das Problem von Vergewaltigung durch Familienmitglieder ist auch enorm. Als Bianca und ich an diesem Morgen dieses Haus verliessen waren wir einfach nur still, wir waren voellig fertig. Wir hatten Bilder im Kopf von Fotos die uns gezeigt wurden: Strahlende baldige Eltern und daneben der leere tote Blick einer jungen Frau, die genau weiss, dass sie ihr eigen Fleisch und Blut an die strahlenden Menschen hinter sich verlieren wird. Auch wenn die Maedchen oft sagen: “ Ich bin gluecklich mit der Adoption meines Kindes, es geht ihm dann gut und ich kann mein Leben weiter leben”, dieser tote Ausdruck in ihren Gesichtern auf den Fotos spiegelt meiner Meinung nach oft eher die Wirklichkeit, den Verlust eines Teils Ihrer auf Grund eines Systems, dass ihnen oft keinen anderen Ausweg leasst!!! Das ist ein Thema, dass mich nicht losleasst, das mich mitnimmt.
Ich mache hier einen Cut. Wenn ihr mir zu diesem Thema etwas schreiben wollt, wuerde ich mich freuen, denn ich moechte mich gerne mal darueber austauschen. Ich komme abschliessend kurz zum Wochenende, was mir mal wieder den krassen Gegensatz des Sozialen Systems auf Sri Lanka veranschaulichte: Unbeschwertheit auf ganzer Linie: Auf Parties gehen, vom Fahrer durch Colombo kutschiert werden, zu jedem Geschaeft das man sehen moechte.
Es ist mittlerweile 5.00 Uhr und ich bin komplett muede. Ich hoffe Euch irgendwann auch mal ein paar Eindruecke ueber Strand und Meer bieten zu koennen. Bisher standen jedoch nur Arbeiten und am Wochende Besuche in Colombo auf dem Plan. Doch ich sehne mich richtig nach dem Meer und hoffe, dass ich bald einen Einblick in eine deer schoensten Seiten Sri Lankes gewinnen kann. Der Fotoanhang ist dann beim Posting natuerlich inklusive :-).

Also ihr Lieben, genug der Worte. Ich bin raus.
Wir sprechen uns voraussichtlich neachstes Wochenende. Bis dahin
Love und Peace
Nina

Sunday, September 03, 2006

Hi Ihr Lieben,

ist das lustig eure Postings zu lesen, fuehlt sich echt so an, als waert ihr alle in der Naehe :-)... Ich versuche all Eure Fragen und Kommentare mal zusammen in diesem Posting zu verarbeiten.
@ meine Family: Ich hoffe ihr wisst jetzt alle wie man mir was nettes schreiben kann. Ich fuerchte so Manches habe ich selbst noch nicht raus, aber ich denke ich kriege das mit der Zeit hin.
Bezueglich der politischen Situation (besonders fuer Soulbrother Klaus): Ich wollte es ja nie glauben, wenn mir Anna und Theda, die letztes Jahr hier waren, erzaehlt haben, dass du im Westen und Sueden so gut wie gar nichts mitbekommst- aber es ist so. In Colombocity bemerkt man schon eine vermehrte Polizeipraesenz und steandig wird er Kofferraum des Autos nach Bomben durchsucht. Aber all die grausamen Bilder, die uns in Deutschland erreichen werden von den Menschen, meiner Meinung nach geziehlt durch die Regierung, fern gehalten. Wir in Deutschland wissen wirklich teilweise durch die Medien mehr bescheid was hier abgeht als die Einheimischen selbst!!!
Ansonsten ist der Start hier bisher ohne grosess Treaenvergiessen abgelaufen. Die Organisation der Arbeit ist nur wirklich nicht einfach. Das Probem ist, dass die Meadchen mit denen wir arbeiten nur vereinzelt Englisch sprechen. Sie leben in einer Art WG mit je 23 anderen Meadels zusammen und organisieren sich im Haushalt selbst. Es gibt drei von diesen Gemeinschaften, zusammen sind sie dann das Rehabilitaionszentrum auf dem Areal des Convents. Nach einem festen Tagesplan stehen sie auf, gehen zur Schule, bereiten ihr Essen zu, machen ihre Arbeit und Hausaufgaben, arbeiten im Garten und gegen regelmaessig zum Gottesdienst. Wir versuchen schon die ganze Zeit zu ueberlegen, was fuer Pojekte wir mit ihnen durchfuehren koennen.
@ Meine Auslandsleute: Wie handhabt ihr das denn? Macht ihr einfach in dem Programm mit, was Eure Einrichtung anbietet, zieht ihr selbst etwas auf? Was meint ihr wie man es machen sollte? Tja, da kommt der Perfektionist wieder raus. Wie die Arbeit leauft, ist fuer mich im Moment nicht zufriedenstellend. Bitte gebt mir mal einen Tip, wenn ihr was wisst!!!!
Jetzt ein bisschen was fuer alle die wissen wollen, was ich bisher so erlebt habe, besonders fuer Roman, der ja soooo lieb gefragt hat :-) :
Ich hatte ja dieses erste We frei und bin zu Freunden meiner Familie nach Colombo gefahren, das heisst ich bin immer noch da. Ich habe die Gegensaetze des Lebens hier sogleich miterlerbt. Direkt von meiner Arbeitsstelle in Wattala abgeholt, ging es am Freitag erstmal in ein Restaurant des Colombo Hilton , zum Dinner - Mann war das gut, aber ich hatte ein total komisches Gefuehl dabei. Ich komme gerade von der Arbeit, wo Meadchen das schlimmste verarbeiten was einem Menschen passieren kann: Vergewaltigung, Prostitution, Gewalt in den Familien, oft totale Unterdrueckung innerhalb der Familien. Kurz darauf sitze ich mit gut gekleideten Menschen im Restaurant und lasse mich hofieren....Oh irgenwie komme ich auf diesen Gegensatz nicht so recht klar.
Gestern Abend war ich auf dem ersten Fest hier. Die werden in Sri Lanka ja nicht mit weniger als 200 Geasten gefeiert, es kann da bis zu 1000 gehen: Die Nichte von der Hausherrin hier hat ihr " Homecoming" gefeiert, die Rueckkehr von den Flitterwochen, Honeymoon, wie es so schoen heisst. Das Ganze fand in einem Hotel statt, dass noch von der Englischen Kolonialzeit gepraegt ist, es heisst Mountlavinia Hotel - vom Feinsten kann ich da nur sagen. Die Braut sah wirklich atemberaubend aus- in einem speziell angefertigten Sari. Das Essen war super, aber nach einem Teller musste ich notgedrungen aufgeben, da die Schearfe langsam aber sicher meine gesamte Mundhoehle in Brand gesetzt hatte. Nach dem Essen sind wir noch zu Freunden des Sohnes der Familie gefahren, es war sehr nett. Um 4.00 Uhr war ich dann im Bett und bin jetzt dem entspechend fertig. Im Mix mit der Hitze hier ist das echt anstrengend.
Heute wollen wir noch zu einer Jazzsession. Musiker kommen zusammen und jammen ein wenig, ich bin mal gespannt. Heute Abend geht es dann zum Convent zurueck und eine neue Arbeitswoche beginnt. Ich hoffe ich kann mich unter der Woche mal melden, wenn nicht bitte bis um neachsten We gedulden, dann bin ich wieder hier und kann euch im Netz treffen. Ich freue mich jetzt schon drauf :-). So stay tuned...

Ach, bevor ich es vergesse @ Sandy und Heinz: Wenn ihr Zeit findet, koenntet ihr dann mein Foto reinstellen? Und wie kann man direkt auf Kommentare von Leuten antworten und nicht nur so allgemein wie jetzt, das habe ich noch nicht raus?

Also, don"t forget me
Love and Peace
Nina

Friday, September 01, 2006

Hello Sweethearts

Hier ist der erste srilankische heisse Gruss von mir. Ich wollte kurz etwas von mir hoeren lassen und ich hoffe, dass ich mit diesem Internettagebuch klar komme - technische Handhsabungen sind ja bekanntlich nicht meine Staerke.
Bei Zeiten versuche ich Euch mal das ein oder andere Foto von mir einzustellen, damit Ihr einen Eindruck von dem srilankischen Flair bekommt.
Die Meadels mit denen wir hier arbeiten sind echt super. Sie sind neugierig auf uns und ich hoffe wir koennen einen gute Arbeit mit ihnen machen.
Auf Grund des ausgiebigen Mail Schreibens habe ich jetzt kaum noch Zeit. Ich habe am Wochenende immer frei, bion gerade im Buero der Tochter unserer Freunde und sie moechte mit mir nun zu einem kleinen Trip in die Colombocity aufbrechen.

Wir hoeren voneinander. Wenn ich nicht sofort antworte - am Ball bleiben. In der Mail die ich an Euch geschickt habe, habe ich ja erkleart, dass das mit dem Internet fuer mich hier nicht soooo optimal funktioniert. Ich melde mich stets so schnell es geht.

Bis dahin
Peace

Nina